Sieben Grundregeln für Jugendbeteiligung
Digitale Beteiligung kann also helfen, junge Menschen besser in Prozesse einzubinden. Aber egal ob digital oder analog, die Anforderungen an Initiator*innen für eine gelungene Jugendbeteiligung sind die gleichen:
#1 Jugendliche frühzeitig einbinden
Du ersparst dir eine Menge Arbeit, wenn du junge Menschen frühzeitig in deine Planung mit einbindest. Es kann leicht passieren, dass du sonst an den Teilnehmenden und ihren Bedürfnissen vorbeiplanst.
#2 Partnerschaften eingehen
Schulen, Jugendclubs, (Sport-)Vereine: viele Institutionen freuen sich über Projekte, in denen junge Menschen beteiligt werden und Erfahrungen mit Politik und sozialen Themen sammeln. Wer sich zusammentut, verteilt den Prozess auf mehrere Schultern und erhöht seine Reichweite.
#3 Kommunikation auf Augenhöhe
Fachbegriffe, Abkürzungen und Fremdwörter sind Barrieren. Erkläre deine Vorgaben, Einschränkungen und Möglichkeiten anhand von lebensnahen Beispielen. Verzichte umgekehrt aber auch auf Jugendsprache. Du wirst durchschaut!
#4 Wieso, Weshalb, Warum
Junge Menschen wollen nicht nur wissen, wie sie sich beteiligen können, sondern auch warum. Warum ist dir ihre Meinung wichtig? Warum jetzt? Warum diskutieren nicht einfach alle im Messenger? In der Planung/Konzeption sollte auf jedes „Wie“ daher immer auch ein „Warum“ folgen.
#5 Safe Space
Ein geschützter Raum ist wichtig, um sich sicher zu fühlen. Wer keine Angst hat, entwickelt Platz für Gedanken und Gefühle und traut sich, auch mal eine Meinung zu ändern. Dazu gehört auch, streng auf Datensicherheit zu achten. Plattformen wie OPIN verpflichten sich dazu, personenbezogene Daten zu schützen.
#6 Beteiligung ist Beziehungsarbeit
Sprich von Anfang an klar über die zu erwartenden Ergebnisse. Je älter die Jugendlichen sind, desto mehr schlechte Erfahrungen haben sie mit leeren Versprechungen gemacht. Zeige auf, wer mit im Boot sitzt, welche Entscheidungsträger*innen es zu überzeugen gilt und wer bereit ist, das Projekt zu unterstützen. Sei ehrlich, wenn du etwas nicht weißt oder noch auf Antworten wartest.
#7 Zeit
Jugendbeteiligungsprojekte brauchen Zeit. Neben Schule und außerschulischen Verpflichtungen ist oft nicht mehr viel Platz für zusätzliches Engagement. Auch ein kurzer Beteiligungsprozess kann sich so schon mal ein paar Wochen in die Länge ziehen. Überlege dir, wie sich die Zeiten dazwischen überbrücken lassen, damit das Ziel nicht aus den Augen verloren wird.