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Online-Beteiligung in der Praxis | Artikel

Moderation: Was wirklich wichtig ist

5 Empfehlungen für die Moderation
In dieser abstrakten Collage sind drei minimalistische Kommentar-Felder zu sehen, wobei das Kommentarfeld in der Mitte von einer Lupe vergrößert wird. Im rechten oberen Eck des vergrößerten Kommentars ist ein X zu sehen.
Regulative Moderation

🥷 Unauffällige, aber unersetzbare Nebenrolle

Moderation ist ein Mittel zum Zweck und soll eine Diskussion verbessern. Je nach Moderationsstil kann sie darum bitten weiter auszuführen und Impulse geben. Ein wertschätzender Tonfall ist zentral. Aber die Moderation spielt normalerweise eine unauffällige Nebenrolle. Online tritt sie im Idealfall gar nicht auf, denn das bedeutet, dass die Beteiligten auch ohne Beihilfe gut diskutieren konnten. Aber sie kann immer dann, wenn Missverständnisse aufkommen, Hinweise geben und für eine gute Diskussionsatmosphäre sorgen, indem sie auf die Einhaltung einer Netiquette achtet.

Ein Mikrofon

🎈 Einfach gut, nicht aufgeblasen

Weniger ist häufig mehr und das gilt für die Moderation in zweierlei Hinsicht:

  1. Eine leichte, verständliche Sprache hilft allen. Fremdwörter, Fachsprache und Bandwurmsätze kann man getrost meiden.
  2. Besonders in Veranstaltungen ist es ratsam, wenige und verständliche Methoden zu verwenden. Jede neue Methode muss erklärt werden. Das lenkt von den wesentlichen Inhalten ab.

💎 Klasse statt Masse

Floskelhafte und automatisierte Antworten bringen keinen Mehrwert. Unter jeden Beitrag „Danke für ihren Beitrag“ zu schreiben langweilt, liefert keine neuen Informationen und die Wertschätzung maschinenhaft. Beiträge, die sich direkt an die Moderation bzw. die Initiator:in richten, sollten innerhalb eines Tages beantwortet werden. Ein knappes „Wir bearbeiten Ihre Nachricht und melden uns zurück.“ signalisiert, dass der Beitrag wahrgenommen wurde. Danach sollte eine qualifizierte Antwort folgen, die inhaltlich auf den Beitrag eingeht.

Ein Schild auf einer Düne auf dem steht: Answers in 1km
Schild

☑️ Bitte ankreuzen: Ja, Nein, Vielleicht

Eine Rückmeldung dazu, wie auf offizieller Seite mit dem Beitrag umgegangen wird, ist wichtig. Kurz, knackig und klar sollte die Rückmeldung sein. Auf der Online-Plattform muss nicht im Detail ausgebreitet werden, wie die Entscheidung getroffen wurde. Das kann an anderer Stelle geschehen. Auf der Plattform a+ kann die Moderation den Bearbeitungsstatus einer Idee eintragen: „Wird geprüft“ bedeutet, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde, aber die Idee schon angeschaut wird. Ebenso kann man sagen, dass ein Vorschlag umgesetzt oder nicht umgesetzt wird. Wenn eine Idee nicht umgesetzt wird, ist eine Begründung besonders hilfreich.

🎭 Der Ernst des Online Moderierens

Moderiert man eine offline Veranstaltung, kann die eine oder andere humorvolle Antwort auflockern. Schön wäre es, wenn das auch in einer Online-Beteiligung so wäre. Leider funktioniert schriftliche Kommunikation anders als gesprochene. In einer Online-Beteiligung, die über einen längeren Zeitraum verläuft, kann ich nicht unmittelbar am Gesichtsausdruck des Gegenübers überprüfen, ob mein Witz gelandet ist. Die Gefahr, missverstanden zu werden, ist viel größer. Deshalb gilt: Wird online und schriftlich kommuniziert, dann empfiehlt sich ein prägnanter und humorloser Tonfall. In Veranstaltungen, wenn mündlich kommuniziert wird, ist ein entspannterer und animierende Umgangston häufig angenehmer.

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von Max Westbrock

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