Liquid Vollzeit - ein Jahr Freiwilligendienst bei Liquid Democracy e.V.
Der Frewilligendienst unserer ersten Freiwilligen Ronja nähert sich dem Ende zu. In diesem Beitrag erzählt sie von ihren Highlights der letzten Monate und davon, was sie aus der Zeit bei Liquid für sich mitnimmt.
Die Zeit vergeht noch immer so schnell und jetzt sind es nur noch wenige Tage, bis ich mich aus dem Büro verabschieden und einen weiteren neuen Lebensabschnitt beginnen werde. Ich habe die Auswirkungen der verschiedenen Jahreszeiten im Büro erlebt, die besten und schlechtesten Plätze im Umgang mit der Sonne herausgefunden und bestimmt schon an jedem Schreibtisch in unserem Büro gesessen. Die letzten Monate haben nochmal viele interessante und schöne Momente mit sich gebracht, an die ich mich immer wieder gerne erinnern werde.
In der zweiten Hälfte kam schon etwas mehr die Routine bei vielen Aufgaben: Kopiertechniken wurden optimiert, der Mac und ich sind langsam ein gutes Team geworden und Twitter Post-Entwürfe kamen immer schneller an die richtige Zeichenanzahl heran. Doch es kamen auch viele neue spannende Aufgaben dazu und ich konnte weiterhin immer wieder neue Aufgaben und Themen kennenlernen. Ich habe mich in Programme für Social Media eingearbeitet, habe gelernt, welche menschliche Arbeit hinter Künstlicher Intelligenz steckt, indem ich Daten für eine KI annotiert habe und durfte eine Woche lang außerdem mit die Urlaubsvertretung für eine PR Person aus unserem Team übernehmen. Was aufregend und positiv herausfordernd war, da ich so mehr selbstverantwortliche Entscheidungen treffen musste. Wieder gab es auch zwei Highlights in den vergangenen Monaten, von denen ich ein paar Worte mehr berichten möchte:
Das erste Highlight war die Möglichkeit, zum Ende hin noch einmal einen Fokus auf Social Media zu setzten. Zwar war ich das ganze Jahr über Teil des Öffentlichkeitsarbeits-Teams gewesen, die Erstellung oder Mitwirkung von Posts war aber eher nur sporadisch unter meine Aufgaben gefallen. Ich hatte mit der Zeit gemerkt, dass mir vor allem das Erstellen von kurzen Texten Spaß macht und hatte Interesse, mich in diesem Bereich noch mehr einbringen zu können. Es war auch etwas aufregend am Anfang zu denken, wie hier bei diesem Blogbeitrag, dass theoretisch die ganze Welt auf die Posts und somit auch auf potenzielle Rechtschreibfehler und falsche Kommasetzungen zugreifen kann. Aber es ist doch meistens gut gegangen, auch wenn es vielleicht mal knapp war und auch aus Trial-and-Error-Phasen bestand. Vor allem alles in die Zeichenlimitierung von Twitter zu bekommen, war immer zwischen Herausforderung und Frustration, doch irgendwie hat es immer funktioniert. Ich bin meinem Team sehr dankbar, dass ich hier noch am Schluss etwas entdecken konnte, was mir viel Freude bereitet hat und ich hoffe, diese Skills auch an einer anderen Station in meinem Leben wieder einbringen zu können.
Mein zweites Highlight war unser interner DjangoGirls oder eher DjangoLiquids Workshop, bei dem unser Entwickler:innen-Team uns einen Tag lang in die Grundlagen der Softwareentwicklung eingeführt und uns dabei begleitet hat, unseren ersten eigenen Blog aufzusetzen. Da die Entwicklung einer der Bereiche ist, der sehr zentral für unseren Verein ist, ich aber während meiner Zeit sehr wenig Berührung zu diesem Team und ihren Aufgaben hatte, war dieser Einblick sehr interessant und aufschlussreich für mich. Zwar habe ich große Fehler beim Programmieren verübt, die meinen ganzen Prozess aufgehalten haben und ich dadurch die Aufgaben nicht fertigstellen konnte, aber am Anfang beim Lernen von Softwareentwicklung Fehler zu machen, soll sehr gut und hilfreich sein, wurde mir gesagt. Durch diese Einführung habe ich auch Lust bekommen, mich noch etwas weiter mit dem Thema zu beschäftigen und probiere mich seitdem in meiner freien Zeit auch immer mal wieder an ein paar Anfänger-Tutorials und habe Spaß daran, immer wieder kleinste Fortschritte zu sehen. Hier bin ich dem Liquid Democracy e.V. und dem Entwickler:innen-Team sehr dankbar, einen Einblick in ein Thema bekommen zu haben, welches ich ohne mein Jahr hier wahrscheinlich nicht in dieser Weise kennengelernt hätte.
Wie unschwer zu erkennen ist, konnte ich wirklich sehr viel aus diesem Jahr mitnehmen und bin sehr froh, hier gewesen zu sein. Am Anfang des Jahres hatte ich nicht wirklich einen Plan, auf was genau ich mich hier einlasse, da sehr viele der Arbeitsbereiche Neuland für mich waren. Aber ich bin umso dankbarer über die Varietät an Aufgabenbereichen und der starken Beachtung meiner Interessen, wodurch ich das ausprobieren und machen konnte, was im Laufe des Jahres mein Interesse geweckt hat. Ich hoffe, dass auch ich für das Team eine sinnvolle Bereicherung war und allen genug Unterstützung bieten konnte. Für mich geht nun ein sehr neuer und sich immer noch neu anfühlender Lebens- und Arbeitsabschnitt zu Ende und ich gehe nach einem planmäßig erholsamen Urlaub in neue berufliche Abenteuer.
Ich wünsche Liquid und all meinen Kolleg:innen das Beste für die Zukunft und wünsche vor allem der nächsten Freiwilligen einen schönen Start und ein mindestens so spannendes Jahr, wie ich es hatte.