Herr Markus Reiter hat für Deutschlandradio Kultur am 08. November 2011 einen Beitrag verfasst, in dem er sich kritisch mit dem Konzept Liquid Democracy auseinandersetzt. Zwar setzt sich Herr Reiter in erster Linie mit Vorhaben der Piraten auseinander; angesichts unseres Namens ist es aber wohl dennoch nicht verwunderlich, dass wir die so formulierte Kritik auch auf uns bezogen haben.
Herrn Reiters Text liest sich allerdings eher wie eine generelle Polemik gegen jegliche Art Bürgerbeteiligung am politischen Prozess, weniger wie eine Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Potentialen von Liquid Democracy (jedenfalls wie wir dieses Konzept verstehen). Liquid Democracy hat es sich eben gerade nicht zum Ziel gesetzt, die uralte Institution des regelmäßigen Urnengangs durch einzelne Onlineabstimmungen über isolierte Sachverhalte zu ersetzen.
Vielmehr soll es darum gehen, den Diskurs, der für eine parlamentarische Demokratie zentral ist, aus den Hinterzimmern der Politik in die Mitte der Gesellschaft zu holen. Wir nennen dieses Konzept Direkten Parlamentarismus. Das Internet bietet für dieses Konzept großartige Möglichkeiten, die wir ausprobieren und testen wollen. Unsere bisherigen Projekte zeigen dabei, dass sich unsere Software Adhocracy auf allen möglichen Ebenen und in allen möglichen Organisationen erfolgreich einsetzen lässt. Eine Ausweitung politischer Diskurse ist also an vielen Stelle gewünscht und wird erprobt.
Wir würden uns freuen, wenn sich Herr Reiter mit unseren Ideen etwas näher beschäftigen würde und laden Ihn hiermit herzlich für unseren nächsten Abend der offenen Tür am 07. Dezember in unserem Büro in Berlin ein.