26. November 2024

#liqd15: „Don’t Stop Believing in Democracy! “ 15 Jahre Liquid Democracy e.V.

Gemeinsam mit knapp 100 Teilnehmenden haben wir das 15-jährige Bestehen von Liquid Democracy unter dem Motto „Don’t Stop Believing in Democracy! Was uns optimistisch für die Zukunft der (digitalen) Demokratie macht“ gefeiert.

Ein Blick zurück und in die Gegenwart der digitalen Demokratie

Die Tage vor unserem Jubiläum am 14. November 2024 waren eine wirklich ereignisreiche Phase. Donald Trump gewann die US-Wahlen, das Ende der Ampel-Koalition wurde verkündet und wir luden zu unserem Event ein: „Don’t Stop Believing in Democracy! Was uns optimistisch für die Zukunft der (digitalen) Demokratie macht“ – ein Motto, was vor allem in dieser Woche große Relevanz hatte. Umso glücklicher waren wir, am 14. November knapp 100 neugierige und engagierte Menschen bei uns willkommen zu heißen.

Los ging es mit einer kurzen Begrüßung durch unsere Vorständin Carolin Klingsporn und unsere Geschäftsführerin Marie-Kathrin Siemer. In der Begrüßung berichteteten sie über die 2009 beginnende Geschichte und die Arbeit unseres Vereins. Konkret ging es darum, wie sich der Verein von einer Gruppe motivierter Ehrenamtlicher und Netzaktivist:innen zu einem Team von hauptamtlichen Mitarbeitenden entwickelt hat und warum unsere Vision – eine inklusivere und moderne demokratische Kultur zu schaffen – für die Zukunft noch relevanter geworden ist. Danach stellten wir in vier Beteiligungswerkstätten die aktuellsten Projekte des Vereins vor, denn wir beschäftigen uns nicht nur mit dem Entwickeln von Beteiligungsplattformen, sondern wagen uns mit Projekten wie KOSMO und APRAS auch an neue Technologien wie Künstliche Intelligenz und Augmented Reality.

Natürlich gab es auch etwas zum Ausprobieren: Bei uns im Büro konnte man die AR-Technologie mit dem Smartphone direkt testen und unsere KI-Tools, die Moderator:innen von Beteiligungsprozessen helfen sollen, entdecken. Währenddessen gab es im Hauptsaal spannende Einblicke in unsere Beteiligungsplattform adhocracy+ und die für die Senatskanzlei Berlin entwickelte Plattform meinBerlin. Hier konnte man Beteiligungsmodule testen und die gerade im Redesign befindliche Plattform mein.Berlin.de mittels Papierprototypen selber gestalten.

Ein Blick nach vorn: Wie können wir (digitale) Teilhabe stärken?

Im zweiten Teil des Abends wollten wir mit unserer Panel-Diskussion einen Blick nach vorn wagen und herausfinden, wie es gelingen kann, die vielen guten Ideen für eine moderne, digitale Demokratie voranzubringen. Unsere Panel-Gäste konnten dabei sowohl aus Politik und Wissenschaft als auch aus zivilgesellschaftlicher Perspektive auf den Zustand und die Möglichkeiten einer inklusiveren Demokratie blicken. Geladen waren Hakan Demir (Mitglied des Bundestags für die SPD), Paulina Fröhlich (Leiterin des Bereichs Resiliente Demokratie beim Think Tank „ Das Progressive Zentrum“), Niklas Schrader (Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin für Die Linke) und Dr. Mathias Großklaus (Innovation Lead beim Think Tank „Agora Digitale Transformation“).

Auf dem Bild ist ein Panel zu sehen. Vier sprecher:innen sitzen auf stühlen und haben einen amüsierten Gesichtsausdruck. Daneben steht ein Moderator mit Mikrofon in der Hand.

Zunächst wagte Moritz Ritter (Geschäftsführer bei Liquid Democracy) als Moderator zum Einstieg die These, dass Optimismus in der jetztigen Situation alles andere als naiv ist. Vielmehr mache eine optimistische Haltung es erst möglich, dass wir die Energie und die Ideen erschaffen, die wir brauchen, um die Demokratie zum Besseren zu verändern. Im Verlauf der Diskussion wurde der aktuelle Zustand der repräsentativen Demokratie in Deutschland und das sinkende Vertrauen in ihre Institutionen nicht kleingeredet. Allerdings wurde anhand des Demokratiefördergesetzes und vieler konkreter Ideen, wie Politik und Bürger:innen in Zukunft effektiver und direkter in den Dialog treten können, auch deutlich: Die Zukunft der Demokratie hat gerade erst begonnen. Wenn es Institutionen wie Parteien, Parlamente und Abgeordnete schaffen, die vielen innovativen Ansätze wie Bürger:innenräte, digitale Beteiligungsplattformen und neue Elemente direkter Demokratie in die politische Praxis zu bringen, ist ein optimistischer Blick auf die kommenden Jahre durchaus angebracht. Im Folgenden haben wir ein paar spannende Zitate von unseren Panel-Gästen zusammengestellt.

Den Abend ließen wir mit guter Musik, fröhlicher Laune, vielen spannden Unterhaltungen und eigens kreierten Cocktails ausklingen. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmenden, den Panel-Gästen sowie den vielen Partner:innen und Interessierten, die unsere Arbeit an diesem Abend, aber auch über die letzten 15 Jahre begleitet haben.

Mach mit für mehr digitale Demokratie!

Du möchtest nicht nur über die Zukunft der Demokratie nachdenken, sondern aktiv werden? Über den kommenden Bundestags-Wahlkampf hinaus, gibt es weitere Möglichkeiten, dich einzubringen.

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